Die Geschichte
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Da erst mit dem Sieg über die Hunnen im Jahr 955 eine dauerhafte, stattliche Ordnung ermöglicht wurde, sind genauere historische Daten und Aufzeichnungen der früheren Geschichte des Schlosses nur spärlich vorhanden. Doch da im Schlosspark Reste einer römischen Besiedelung aus dem 1. bis 4. Jhr. gefunden wurden, wird angenommen, dass am heutigen Burghügel einst eine Warte oder ein Kastell unterhalten wurde.
Gegen Ende des 14. Jahrhunderts wurde der Name „Neue Walse“ erstmals urkundlich erwähnt. Bald darauf begann der Bau der Festung „Neue Walse“, welche vielfach den Besitzer wechselte, bis es 1895 Erzherzog Franz Salvator und Erzherzogin Marie Valerie von Österreich erwarb.
Sie führten notwendige Renovierungen durch und gestalteten es im Stil der damaligen Zeit großzügig um. Seit 1897 zeigt sich das Schloss Wallsee in seiner heutigen Form: Stilvoll mit seinen gotischen Spitzbögen und Kreuzrippengewölbe, und den fließenden, geschwungenen Linien und kunstvollen Ornamenten des Jugendstils.

Die Schlossherren
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Die Herren von Waldsee
Nach dem Niederschlag des Adelsaufstandes gegen Albracht I. kamen 1296 mit Rudolf von Habsburg die Waldseer, ein bedeutendes staufisches Ministerialgeschlecht aus Schwaben, nach Österreich.
Sie erhielten im Jahre 1362 das Marktrecht des Ortes Sindelburg an der Donau, welcher heute zu der Ortsgemeinschaft Wallsee-Sindelburg gehört. Sechs Jahre darauf fand sich in einer Urkunde zum ersten Mal der Name „Neuen Walse“ und 1388 wurde die Festung „Neuen Walse“ erstmals namentlich erwähnt. Somit ist der Bau der äußeren Kernburg in der Zeit von 1368 bis 1388, unter dem Bauherren Heinrich VI von Waldsee, anzusetzen.
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Die Grafen St. Julien
Nachdem die Wallseer 1483 ausstarben wechselte Wallsee vielfach den Besitzer, bis 1630 der kaiserliche Oberst Heinrich Guiard de St. Julien Wallsee erwarb. Seine Nachfahren bauten das Schloss großzügig aus, doch bereit 1755 musste Graf Nikolaus von St. Julien die bereits unter Zwangsverwaltung stehende Herrschaft verkaufen.
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Die Grafen Daun
Als Käufer fand sich Generalfeldmarschall Leopold Graf Daun. Aufgrund des Geldmangels der Vorbesitzer war die Erhaltung des Schlosses vernachlässigt worden, und der neue Besitzer war gezwungen, eine gründliche Renovierung durchzuführen. Seine Enkel starben kinderlos, weshalb das Schloss erneut mehrmals den Besitzer wechselte, bis es 1862 in den Besitz von Herzog Ernst von Sachsen-Coburg ging
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Die Herzoge Sachsen-Coburg
Da Herzog Ernst von Sachsen-Coburg selbst keine Kinder hatte, erbte sein Neffe Alfred, Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha und Herzog von Edinburgh, Wallsee. Dieser verkaufte am 11.6.1895 Wallsee an Erzherzog Franz Salvator und Erzherzogin Marie Valerie, die jüngste Tochter Kaiser Franz Josephs und Kaiserin Elisabeths.
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Erzherzogin Marie Valerie und Erzherzog Franz Salvator
Da das Gebäude von seinen bisherigen Besitzern nur selten bewohnt wurde, blieben notwendige Reparaturen aus. Daher kam es in den zwei darauffolgenden Jahren zu Renovierungen, und eine zeitgleiche Modernisierung im Stil der damaligen Zeit, in der der bereits 1864 eingestürzte Turmhelm ersetzt wurde. Bis heute befindet sich das Schloss im Besitz der Familie Habsburg-Lothringen.
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Margaretha Valerie und Andreas Habsburg-Lothringen
Im Jahr 2001 übernahmen Margaretha Valerie und Ing. Andreas Habsburg-Lothringen das Schloss Wallsee von Ehg. Franz Salvator. Sie führten in den darauffolgenden Jahren mehrere Renovierungen und Modernisierungen durch, und entschlossen sich, das Schloss Wallsee erstmals für diverse Veranstaltungen für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Daraufhin kamen 2008 das erste Bezirksmusikfest, 2010 der erste Weihnachtsmarkt und 2017 die erste Ausstellung der Gartenlust im Schloss Wallsee zustande. Überdies fanden seit der Öffnung mehrere religiöse Feiern, darunter der jährliche winterliche Laternengang, Feldmessen und Lichtfeiern in den Sandsteinhöhlen, in Zusammenarbeit mit der Pfarre Sindelburg statt.
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